Obwohl diese Begriffe, sich nicht immer scharf voneinander abgrenzen lassen und da ihre Bedeutung umstritten ist, folgt hier eine kurze Erläuterung zu den verwendeten Begriffen:
Urban Art: Urban Art wird hier als Sammelbegriff gebraucht, der unterschiedlicher Formen künstlerischen Ausdrucks im öffentlichen Raum zusammenfasst. Alles sind ephemere Werke, die aus der Eigeninitiative von KünstlerInnen entstanden sind, die meist anonym bleiben.
Surveillance bezeichnet die kontinuierliche Beobachtung von Personen, Objekten oder Orten, um Informationen über die Identität und Aktivität des Untersuchungsgegenstandes zu erhalten.
Graffiti: Buchstabenbasierte Verbreitung des eignen Namens; tendenziell an Insider und Gleichgesinnte gerichtet [auch lettring, stylewriting, bombing]. Primäre Technik ist der freihändige Gebrauch von Sprühdosen (cans), Stifte (marker), Aufkleber (sticker) und Kratzwerkzeug (scratching) sind ebenfalls beliebt. Neben immobilen Bildträgern wie Hauswänden hat besonders das sprayen von Zügen, U-Bahnen oder Kleinlastern einen Reiz, da der Zugang zwar oft erschwert ist, das fertige Werk (piece) sich dafür in einem ganzen Gebiet bewegt. Graffiti hat sich von der US-Amerikanischen Ostküste Ende der 1970er-Jahre über die ganze Welt verbreitet; von besonderer Bedeutung für die Entstehung der Europäischen Graffitiszene waren die Filme Wild Style (Charlie Ahearn, 1983), Style Wars (Henry Chalfant & Tony Silver, 1984) und Beat Street (Stan Lathan, 1984) sowie das Buch Subway Art von Martha Cooper und Henry Chalfant (1984).
Street Art: Bilder und Kommentare, die unterhalten, irritieren oder provozieren und grundsätzlich an alle Passierenden gerichtet sind. Dafür wird eine Vielzahl unterschiedlicher Techniken verwendet – die wichtigsten sind Schablonen (stencil/pochoir) und sticker vom kleinen Aufkleber bis zum aufwendig gestalteten Plakat. Street Art nach heutigem Verständnis entstand in den frühen 1980er Jahren, erlebt jedoch seit dem Ende des 20. Jahrhunderts einen starken Aufschwung.
Intervention: Unterschiedliche Formen der Performance, der Veränderung der herrschenden Situation sowie interaktive Werke; oft in einem institutionellen Kontext verankert.
Guerilla Art: Entspricht weitgehend Street Art, betont aber einen militanten Anspruch der Werke, die Gesellschaft zu verändern oder umzustürzen.
Nexus: Ort an dem Graffiti und/oder Street Art in mehreren Schichten so verdichtet ist, dass die Übergänge einzelner Werke nicht mehr erkennbar sind.